Nachbarschaftshilfe per Mouseklick

Wer sich ein bisschen auskennt, gibt sein Wissen an Anfänger weiter und trifft sich regelmäßig mit Gleichgesinnten. Das Angebot richtet sich speziell an Erwachsene. Schnell waren Daniels Mutter, Jutta Mäske, und einige Mitstreiter von der Idee überzeugt. Auch die Bürgerjury, die über die Vergabe des Quartiersfonds zu entscheiden hatte, begeisterte sich für das Projekt und so entstand der "Computertreff 40 Plus". Jeden Montag bis Freitag von 18 bis 21 Uhr treffen sich in der Leo-Slezak-Straße 10 erwachsene Computerfreaks aus der High-Deck-Siedlung oder solche, die es werden wollen.
"Es gibt keine dummen Fragen, und dumme Antworten gibt es bei uns auch nicht", sagt Harald Krause. Er hat den Verein "Computertreff 40 Plus" mit ins Leben gerufen. Krause selbst hat schon lange beruflich mit Computern zu tun, sich dann auch privat dafür interessiert und im Laufe der Jahre eine ganze Menge Wissen angehäuft. Zehn Jahre lebt er in der High-Deck-Siedlung. Was Harald Krause fehlte, war ein wenig Kontakt in der Nachbarschaft. Durch den Computertreff kann er jetzt drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Er trifft Nachbarn, die sich, wie er für Computer interessieren, kann nach Herzenslust mit ihnen fachsimpeln und sein Wissen weitergeben.
Alten Internet-Hasen steht der Computertreff genauso offen wie blutigen Anfängern. "Niemand muss sich dafür schämen, wenn er mit einer Maus nichts anzufangen weiß", sagt Jutta Mäske. "Wir haben alle mal so angefangen." Die Vereinsmitglieder helfen sich gegenseitig ehrenamtlich. Auf Wunsch werden Einführungskurse organisiert. Dort werden die Newcomer Schritt für Schritt mit dem geheimnisvollen Medium vertraut gemacht.
Gelegentlich machen sie dann die Erfahrung, dass der Computer selbst dem Kursleiter noch Rätsel aufgibt. Das macht Mut und gehört in diesem Computertreff zum Konzept: "Schließlich sind wir alle keine Profis", sagt Jutta Mäske. "Wir wollen speziell Erwachsene ansprechen, die sich für Computer interessieren, sich woanders aber gar nicht mehr hintrauen, um den Einstieg zu finden." Das Alter "40 Plus" ist allerdings kein Dogma: Kein junger Erwachsener wird weggeschickt. Jugendliche haben allerdings in den umliegenen Jugendklubs genügend Möglichkeiten, sich mit Computern zu beschäftigen.