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  • Quartiersflyer "Deck-Blatt"

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Fuchs in der High-Deck-Siedlung gesehen

                Das Freilandlabor Britz e.V. informiert:
 
Der Fuchs ist ein Wildtier und sollte es auch bleiben. Deshalb sollte man immer genügend Abstand zum Fuchs halten und ihn auf keinen Fall berühren, anfassen oder gar streicheln, insbesondere dann nicht, wenn er sehr zutraulich ist. Füchse sollte man auch nie anlocken, zum Beispiel indem man ihnen Nahrung anbietet.

Gesundheitspolizei oder Träger gefährlicher Krankheiten
 
Die Furcht des Menschen vor dem Fuchs beruht vor allem darauf, dass er Krankheiten, insbesondere die Tollwut, auf den Menschen übertragen kann.
Die Tollwut, eine sowohl bei Tieren als auch beim Menschen stets tödlich verlaufende Viruserkrankung, breitete sich in den Jahren von 1950 bis 1970 in der Bundesrepublik Deutschland von Ost nach West aus. Bis zu ¾ der in der Bundesrepublik damals bekannt gewordenen Tollwutträger waren Füchse. Um die Krankheit zu bekämpfen, begann eine intensive Ausrottung der Tiere. Hunderttausende von Füchsen wurden vergiftet, vergast oder abgeschossen. Eine Eindämmung der Krankheit erreichte man dadurch jedoch nicht. Erst gezielte Impfmaßnahmen brachten den Erfolg. Die Gefahr ist heute gebannt.
 
Größer ist die Gefahr für den Menschen, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren. Dem Fuchs macht der Wurm nicht viel zu schaffen. Für den Menschen werden die Eier, die von befallenen Füchsen über den Kot ausgeschieden und mit dem Wind verteilt werden, jedoch zum Problem. Denn durch den Verzehr von ungewaschenen Waldbeeren, Fallobst usw. in Gebieten, in denen der Fuchsbandwurm vorkommt, können die Eier vom Menschen aufgenommen werden. Im menschlichen Darm schlüpfen die Larven, wandern über die Blutbahnen in die Leber, wo sie sich festsetzen und die Leber im Lauf mehrerer Jahre zerstören. Bei fehlender Behandlung führt die Krankheit nach 10 bis 15 Jahren zum Tod.
 
Tödlich für den Fuchs hingegen ist die Fuchsräude, eine Hauterkrankung, die durch Milben (Sarcoptes canis) hervorgerufen wird. Die Milben befallen die Haut des Fuchses, die sich dadurch stark verdickt. Typisch für diese Krankheit ist der starke Juckreiz und der mitunter großflächige Haarverlust, vor allem am Schwanz. Bei fortschreitender Krankheit magert der Fuchs zusehends ab, und innerhalb von drei Monaten stirbt er. Für den Menschen ist die Krankheit ansteckend, wenn es zu einem direkten Kontakt mit dem Fuchs kommt, z.B. durch Anfassen. In einem solchen Fall kann die Sarcoptes-Milbe auf den Menschen übergehen und die Krätze hervorrufen.
 
Trotz aller Warnungen: Bei entsprechendem Veralten ist die Gefahr für den Menschen, sich vom Fuchs anzustecken, relativ gering. So sollte man sicherheitshalber Füchsen grundsätzlich fern bleiben, insbesondere dann, wenn sie zutraulich sind. Zu vermeiden ist weiterhin, tote und kranke Tiere anzufassen, allenfalls mit Gummihandschuhen. Auch sollten in Gebieten, in denen Füchse vorkommen, Früchte, die in Erdnähe gefunden wurden, vor dem Verzehr möglichst abgekocht werden. Im übrigen darf nicht vergessen werden, dass Füchse nicht nur Träger gefährlicher Krankheitserreger, sondern auch eine Art Gesundheitspolizei sind, da sie als Aasfresser auch einen wichtigen Beitrag zur Beseitigung von Tierkadavern leisten. 
 
Quelle: Dieser Text wurde einer Ausstellung entnommen, die das Freilandlabor Britz e.V. in Zusammenarbeit mit den Gropiuspassagen hergestellt hat.
 

Freilandlabor Britz e.V. zusammen mit QM