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Der Togo zu Gast im "mittendrin"

"Mein Fuß – Dein Fuß" oder "Ich hau jetzt hier ab" – das sind nur zwei Beispiele von sprechenden Stoffmustern, wie sie auf jedem gut sortierten Markt in Lomé zu haben sind. Und dass kunstvoll geflochtene Zopffrisuren Liebe oder Warnungen ausdrücken können, das lernten die Gäste des afrikanischen Festes am vergangenen Sonnabend im Nachbarschaftstreff "mittendrin" so ganz nebenbei. Otto Frick, der zehn Jahre in Togo gelebt hat, klärte die Besucher in einem kurzen Vortrag über die wichtigsten Besonderheiten der ehemaligen deutschen Kolonie auf. Im Mittelpunkt der Feier standen natürlich Musik und Tanz sowie ein köstliches Essen.

Der Stimmung taten derartige Wissenslücken keinen Abbruch: Die Gäste im voll besetzten "mittendrin" genossen die gute Mischung aus Essen, Informationen, Musik und Tanz. Zu Ehren der Gastgeberin führten zwei junge Mädchen aus der High-Deck-Siedlung einen Bauchtanz auf, ehe afrikanische Rhythmen südlich der Sahara das Fest dominierten. Beim Klang der Trommeln hielt es nur noch wenige Besucher auf den Stühlen.

Togo ist so groß wie Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zusammen und hat rund sechs Millionen Einwohner. Etwa ein Zehntel von ihnen lebt in der Hauptstadt Lomé. Die ehemalige deutsche Kolonie, die nach dem ersten Weltkrieg Französisch wurde, ist ein Agrarstaat, in dem neben der Landwirtschaft der Handel die wichtigste Einkommenquelle ist. Wer bis jetzt noch nicht wusste, dass Togo in Westafrika liegt, befindet sich damit in guter Gsellschaft: Auch Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowski ließ sich erst bei seinem kurzen Besuch zur Eröffnung des Festes über die geografische Lage des Landes aufklären.

Eingeladen hatte die Deutsch-Togolesin Essy Agboly. Um soziale Projekte in ihrer Heimat zu unterstützen hat sie den Verein "Brücke zu Togo" gegründet und dessen Arbeit im vergangenen Jahr bei einem afrikanischen Fest im "mittendrin" vorgestellt. Das hat den Nachbarn aus der High-Deck-Siedlung so gefallen, dass sie Essy baten, wiederzukommen. Anlass war am vergangenen Sonnabend der 46. Jahrestag der Unabhängigkeit Togos. Bei der Organisation des Festes halfen Essy das "mittendrin"-Team und Hobbyköche aus der "Küche der Nationen". Der Erlös des Festes wurde  "Brücke zu Togo" zur Verfügung gestellt. 
 

Heike Kasten-Nkongolo