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Lyrik als Brückenschlag

"Nur, wenn wir die Schönheit der eigenen Sprache entdecken, sind wir auch offen für die Schönheiten anderer Sprachen." So begründete Kazim Erdogan sein Engagement für die "Woche der Sprache und des Lesens in Neukölln". Vor eineinhalb Jahren hatte Erdogan die Idee zur Sprachwoche. Mit Hilfe vieler Mitstreiter und noch mehr ehrenamtlicher Arbeit wird sie jetzt realisiert: 250 Lesungen, Diskussionen und Führungen in einer Woche, verteilt auf ganz Neukölln. Berlins Bildungssenator Böger hat die Schirmherrschaft übernommen. Die High-Deck-Siedlung beteiligt sich mit vier Veranstaltungen. Die erste fand am gestrigen Montag im Nachbarschaftstreff statt.
 
Erdogan hatte Gedichte von Aziz Nesin mitgebracht, die abwechselnd in türkischer Sprache und deutscher Übersetzung vorgelesen wurden. Nesin ist ein besonderer Autor. Nicht nur, weil er in liebevoller, schlichter Sprache scheinbare Alltäglichkeiten wie Mutter und Vater oder einen Augenblick der Muße an einem Frühlingsnachmittag zu beschreiben versteht, sondern auch wegen seines sozialen Engagements: Der Autor von rund 130 Büchern hat sein Vermögen in eine Stiftung eingebracht, die in der Türkei ein Waisenhaus unterhält. 47 Kinder haben dort ein Zuhause gefunden. In Deutschland ist der 1915 geborene Autor, der vor elf Jahren starb, weitgehend unbekannt. Erdogan möchte das ändern. Im Nachbarschaftstreff regten die sechs Gedichte des türkikschen Lyrikers die rund zehn Besucher der Lesung zu angeregten Gesprächen an.  
 
Am Schluß lud Erdogan dann noch zu einer Deutschlandpremiere ein: Als Abschluss der Sprachwoche ist am Sonntag ein Vorlesefest im Britzer Garten geplant. Jeder, der mag, kann mit seinen Lieblingstexten in jeder Sprache um 14.30 Uhr zum Eingang des Britzer Gartens an der Mohriner Allee kommen. Dort erhalten alle Vorlseser ein Lesezeichen, das sie zum kostenlosen Parkbesuch ermächtigt. Im Park verteilen sich die Vorleser dann un lesen zwei Stunden lang in ihrer Sprache vor. Anschließend sind alle zum Essen eingeladen.
 
Mehr zur Sprachwoche finden Sie hier.


Heike Kasten-Nkongolo