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Stadtteilmütter stellen sich vor

Wer in Deutschland aufgewachsen ist und sich bei der Erziehung seiner Kinder mit Eltern, Geschwistern oder deutschen Freunden austauscht, kann viele dieser Fragen leicht beantworten. Vielen Migrantenfamilien fehlen aber wichtige Informationen rund um Erziehung und Gesundheit. Mitarbeiter des Diakonischen Werkes Neukölln erkannten dieses Problem und starteten in der Schillerpromenade ein neues Projekt: Frauen aus den Herkunftsländern wurden in Schulungen mit den notwendigen Informationen ausgestattet und besuchten Familien um in aller Ruhe in der jeweiligen Landessprache die verschiedensten Probleme zu besprechen. Die Stadtteilmütter waren geboren.
 
Das Projekt ist so erfolgreich, dass es in allen Neuköllner Quartiersmanagementgebieten eingeführt werden soll. Am vergangenen Mittwoch stellten sich die Stadtteilmütter in der High-Deck-Siedlung vor. 20 Frauen – überwiegend türkischer Herkunft – waren gekommen. Und viele von ihnen sind an einer Arbeit als Stadtteilmutter interessiert. Im November soll ein Schulungskurs für türkische Frauen in der High-Deck-Siedlung beginnen. Arabische Frauen werden in der benachbarten Weißen Siedlung am Dammweg geschult (hinter der S-Bahn-Station "Köllnische Heide") Die Schulung dauert sechs Monate und umfasst zwei mal vier Stunden in der Woche. Die Kurse werden im Quartier vormittags stattfinden. Bei Bedarf kann Kinderbetreuung organisiert werden.

Das Zertifikat am Ende der Schulung ist Voraussetzung für die Arbeit als Stadtteilmutter. Danach suchen sich die Stadtteilmütter die Familien, die sie zuhause besuchen: Auf Kiezfesten, in Kindertagesstätten, auf dem Schulhof oder in der Nachbarschaft werden sie angesprochen. Zehn Mal besucht eine Stadtteilmutter jede Familie zuhause und spricht jeweils über einen anderen Themenkomplex aus den Bereichen Erziehung und Gesundheit. Einmal pro Woche treffen sich die Stadtteilmütter, um untereinander Erfahrungen auszutauschen und Probleme zu klären. Für zehn Besuche in einer Familie erhält eine Stadtteilmutter 180 Euro. Hartz-IV-Empfänger können stattdessen im Anschluss an die Schulung eine ABM-Stelle bekommen.
 
"Mit dem Projekt erreichen wir zwei Dinge: Die Familien bekommen wichtige Informationen und die Stadtteilmütter verdienen etwas Geld", sagt Quartiersmanagerin Ines Müller. Frauen mit Migrationshintergrund, die sich für die Arbeit der Stadtteilmutter interessieren, können sich ab sofort im Quartiersbüro melden, Leo-Slezak-Straße 23, Telefon 68 05 93 26.

Weitere Informationen über die Stadtteilmütter finden Sie hier.

Heike Kasten-Nkongolo