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Auswahlverfahren "Elternarbeit im Interkulturellen Elternzentrum
Ausgangssituation
Für das Gebiet wurde 1999 ein Quartiersmanagement eingesetzt. Es handelt sich hier um eine Ende der siebziger Jahre im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus entstandene Siedlung mit ca. 2.500 Wohnungen und rund 4.800 Einwohnern. Ähnlich wie in den anderen Quartiersmanagement- Gebieten sind die sozialen Strukturen durch eine hohe Arbeitslosigkeit und eine große Zahl an Zuwanderern geprägt, die überwiegend aus der Türkei, aus dem arabischen und südosteuropäischen Raum kommen. Seit 2008 hat sich Situation nochmals verschlechtert. Bedingt durch den Verkauf von Wohnungen an einen privaten Investor und dessen durchgeführte notwendige Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten gab es eine erneute Wegzugswelle. Seit 2008 sind die neu zuziehenden Familien deutlich größer, fast ausschließlich Empfänger von ALG II und häufig in sozialen Schwierigkeiten. Viele haben einen Migrationshintergrund. Die sozialen Strukturen spiegeln sich auch in den beiden Kitas Hänselstraße und Tabea und der Ganztagsgrundschule wieder: 75 % bis über 80 % der Kinder haben einen Migrationshintergrund. Viele der Kinder kommen aus bildungsfernen Schichten. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Eltern zu befähigen, wie sie ihre Kinder fördern und unterstützen können. Gleichzeitig gibt es seit 2006 eine Gruppe von Eltern, die sich für ihre Kinder stark machen und engagieren. Um dies weiter zu unterstützen und zielgerichtet Angebote unterbreiten zu können, haben sich der Förderverein der Grundschule und das Quartiersmanagement entschlossen, 2007 Mittel im Quartiersfonds IV zu beantragen, um ehemalige Räume des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes umzubauen und für ein Elternzentrum nutzbar zu machen. 2010 ist geplant die Ausstattung des Elternzentrums mit Mitteln des Quartiersfonds II zu ergänzen. Das Elternzentrum wurde im Februar 2009 eröffnet. Seitdem finden dort regelmäßig ein Elterncafé, mehrsprachige Elternversammlungen, Angebote für Sozial- und Rechtsberatung, eine Beratung für Migranten aus Südosteuropa, zwei Deutschkurse, ein Treffpunkt von Eltern mit Kindern mit Behinderungen sowie die Teamsitzungen und Qualifizierungen der Stadtteilmütter statt.
Aufgabe und Zielsetzung
Im Rahmen des Projektes "Elternarbeit im Interkulturellen Elternzentrum an der Schule in der Köllnischen Heide 2010" sollen die bestehenden Angebote im Interkulturellen Elternzentrum qualitativ weiter verbessert werden, um noch mehr Eltern unterschiedlicher Herkunft zu erreichen und in die Arbeit einzubeziehen. Dabei sind vorhandene Ressourcen zu bündeln und darauf hinzuwirken, ein langfristig vor allem durch die Eltern getragenes Elternzentrum aufzubauen.
Das Gesamtprojekt sollte insbesondere folgende Bausteine enthalten
- niedrigschwellige den Bedürfnissen der Eltern angepasste Vorträge, Workshops, Elternkurse oder andere Veranstaltungsformen zur Elternbildung mit unterschiedlichen Themen, u. a. zu Erziehung, Gesundheitsförderung, Schulsystem, praxisnaher Förderung von Kindern und Jugendlichen (1-3 im Monat, teilweise auch gern im Rahmen des wöchentlichen Elterncafés),
- mehrsprachige Elternabende (insbesondere in deutscher, arabischer, türkischer, südosteuropäischen Sprache; 2-3 im Förderzeitraum),
- Rechts- und Sozialberatung (regelmäßig, aber nicht wöchentlich),
- Unterstützung und Förderung der bestehenden Gruppe von Eltern mit Kindern mit Behinderungen (z.B. teilweise Begleitung der regelmäßigen Treffen, Vorträge, gemeinsame Angebote für Eltern und Kinder, Unterstützung durch eine Bewegungs- oder Tanztherapeutin o.ä. für die Kinder während des Elterntreffs),
- Aufbau eines Angebotes für werdende Mütter und Mütter mit Kleinstkindern (Vorträge, Babyturnen, Krabbelgruppe o.ä.).
Bei der Durchführung aller Angebote im Interkulturellen Elternzentrum ist es äußerst wichtig, möglichst viele Eltern aus allen Migrantengruppen und deutscher Herkunft einzubeziehen. Dies sollte sich auch im Einsatz des geplanten Personals widerspiegeln.
Es sind darüber hinaus weitere Ideen willkommen, die die Elternarbeit am Elternzentrum qualifizieren. Wünschenswert, jedoch keine Bedingung, wären erste Ideen zur stärkeren Motivation der Eltern (Bonussystem, Elternpass o.ä.).
Bei der Umsetzung des Projektes sind die Termine der vorhandenen Veranstaltungen (zwei Deutschkurse vormittags und Beratungen der Stadtteilmütter) ebenso zu berücksichtigen, wie die Ferienzeiten (Osterferien, Sommerferien, Herbstferien) sowie die Ramadanzeit. In diesen Zeiten ist erfahrungsgemäß die Beteiligungsquote eher gering.
Das Projekt muss in sehr enger Abstimmung mit dem Förderverein der Schule in der Köllnischen Heide, engagierten Eltern, dem Quartiersmanagement High-Deck-Siedlung, der Koordinatorin im Elternzentrum und den Nachbarschaftshelferinnen durchgeführt werden. Dazu wird es regelmäßige Abstimmungsrunden mit der Arbeitsgruppe im Elternzentrum, in der auch Eltern mitarbeiten, sowie dem Quartiersmanagement und den genannten Beteiligten geben.
Zu erbringen sind folgende Leistungen:
1. Vorbereitung und Durchführung der im Konzept vorgeschlagenen Aktionen
und Veranstaltungen, einschließlich Finanzierung von Fachreferenten
2. Regelmäßige Abstimmungsrunden mit allen Beteiligten zur Projektumsetzung (8-10 Beratungen)
3. Abrechnung der Fördermittel im Quartiersfonds III, einschließlich Dokumentation
Angebotsinhalt
1. Gesamtkonzept (mit ersten Ideen für Veranstaltungsthemen) zur die Durchführung des Projektes, gegliedert nach Teilprojekten oder Projektbausteinen
2. Kostenkalkulation unter Angabe der Stunden und Honorarsätze für den Leistungsumfang, gegliedert nach Teilprojekten bzw. Veranstaltungen
3. Kostenkalkulation von Sachmitteln und für einige der Veranstaltungen auch für Mittel zur Öffentlichkeitsarbeit
4. Zeitplan
5. Referenzen zu bereits durchgeführten ähnlichen Projekten in der Elternarbeit, insbesondere mit Eltern aus bildungsfernen Schichten und mit Migrationshintergrund
6. Referenzen von Projekten unter Angabe des Zeitraums und Ortes/ Quartiers, in denen die Abwicklung von Fördermitteln ebenfalls Aufgabenbestandteil war
Projektmittel
Für das Projekt stehen 2010 Fördermittel in Höhe von 11.000 Euro (brutto) aus dem Programm „Soziale Stadt“/ Quartiersfonds III zur Verfügung. Vorgesehen ist, dass der Projektträger selbst Fördernehmer wird und die Abwicklung der Fördermittel mit der PSS und dem Bezirksamt eigenständig ausführt. Dafür können max. 1250 Euro in Ansatz gebracht werden, die bereits im Antrag kalkuliert und begründet und in der Abrechnung dann konkret nachgewiesen werden müssen.
Projektlaufzeit
Das Projekt soll Mitte März 2010 starten und zum 31.12.2010 abgeschlossen sein.
Besondere Hinweise
Bei dem Auswahlverfahren handelt es sich nicht um ein Interessenbekundungsverfahren gemäß § 7 LHO oder eine Ausschreibung im Sinne des § 55 LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung der Maßnahme oder finanzielle Mittel seitens der Bewerber bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht. Die Teilnahme ist unverbindlich, Kosten werden den Bewerbern im Rahmen des Verfahrens nicht erstattet. Es gelten die Förderbedingungen des Programms „Soziale Stadt“, einschließlich der Abrechnungsbestimmungen.
Bewerbungsfrist und Bewerbungsadresse
Das schriftliche Angebot ist bis spätestens bis 17. Februar 2010 im Quartiersbüro, Leo-Slezak-Straße 23 in 12057 Berlin einzureichen. Es besteht die Möglichkeit das Angebot auf dem Postweg oder per E-Mail high-deck-quartier@weeberpartner.de zuzusenden. Dabei zählt das Eingangsdatum, nicht der Poststempel.
Angebotsauswahl
Die Auswahl aus den Bewerbungen wird die Steuerungsrunde zum Quartiersmanagement High-Deck-Siedlung gemeinsam mit dem Quartiersbeirat treffen.
Ansprechpartner
Frau Müller vom Quartiersmanagement-Team steht bei eventuellen Rückfragen in der Zeit bis 5.2.2010 und ab 16.2.2010 telefonisch unter 030/ 68 05 93 25 als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Vom 8.2.-15.2.2010 können Sie sich gern an Frau Dr. Lindner und Frau Zengin vom Quartiersmanagement-Team wenden.