Top Themen
Auswahlverfahren "Zirkusprojekt für alle Generationen"
Ausgangssituation
Für das Gebiet wurde 1999 ein Quartiersmanagement eingesetzt. Es handelt sich hier um eine Ende der siebziger Jahre im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus entstandene Siedlung mit ca. 2.500 Wohnungen und rund 4.800 Einwohnern. Ähnlich wie in den anderen Quartiersmanagement- Gebieten sind die sozialen Strukturen durch eine hohe Arbeitslosigkeit und eine große Zahl an Zuwanderern geprägt. Seit 2008 hat sich Situation nochmals verschlechtert. Bedingt durch den Verkauf von Wohnungen an einen privaten Investor und dessen durchgeführte notwendige Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten gab es eine erneute Wegzugswelle. Seit 2008 sind die neu zuziehenden Familien deutlich größer, fast ausschließlich Empfänger von ALG II und häufig in sozialen Schwierigkeiten. Viele vor allem der neuen Familien haben einen Migrationshintergrund. Die Nachbarschaften sind in den letzten zwei Jahren nicht einfacher geworden und nach wie vor sehr schwierig. Im Quartier leben viele junge Migrantenfamilien insbesondere türkischer und arabischer Herkunft sowie aus Südosteuropa neben älteren Bewohner(innen) überwiegend deutscher Herkunft. Gegenseitige Rücksichtnahme und mehr Toleranz gegenüber anderen Kulturen sind für eine gute Nachbarschaft ebenso wichtig, wie mehr Rücksichtnahme gegenüber der älteren Generation sowie gegenseitiges Verständnis der Generationen untereinander. In den vergangenen Jahren gab es bereits verschiedene Projekte, in die mehrere Generationen einbezogen wurden, u. a. ein Zirkus- und ein Filmprojekt. Damit konnten erste Schritte getan werden, die verschiedenen Generationen und Kulturen einander näher bringen. Vieles bleibt aber noch zu tun.
Aufgabe und Zielsetzung
In einem "Zirkusprojekt für alle Generationen“ sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam ein Programm mit Elementen des Zirkus bzw. eines Zirkustheaters erarbeiten, das mit einer Aufführung als High-Light für alle Bewohner(innen) des Quartiers endet. Dieser Wunsch wurde durch die Bewohner(innen) an das Quartiersmanagement herangetragen. Das Projekt sollte nach Möglichkeit unter einem bestimmten Thema stehen. Mit diesem Projekt sollen die Generationen aus unterschiedlichen Kulturen ein Stück näher gebracht werden, in dem das Gefühl von gemeinschaftlicher “Arbeit“ im Vordergrund steht: Alle arbeiten an einem gemeinsamen Ziel „Aufführung“ und jeder trägt dazu etwas bei.
In der Projektumsetzung sollen möglichst viele Sinne und Fähigkeiten der verschiedenen Generationen angesprochen werden. Das Projekt soll aber auch wichtige soziale Kompetenzen für ein besseres Miteinander entwickeln sowie die Motorik und Bewegung vor allem der Kinder und Jugendlichen fördern. In die Umsetzung sollen möglichst viele kleine und große, junge und ältere Bewohner(innen) unterschiedlicher Herkunft einbezogen werden. Dabei sind vorhandene Ressourcen zu bündeln und bestehende Projekte wie der „Zauberwagen“ der Bequit GmbH oder auch die kleine Theatergruppe mit Erwachsenen einzubeziehen. Die vorhandenen Räume oder Freiflächen im Quartier können nach Absprache mit den Trägern und dem Quartiersmanagement für die Workshops genutzt werden.
Die Umsetzung ist denkbar entweder im Rahmen von Projekttagen/-wochen in einer der Ferienzeiten (vorzugsweise Sommerferien) oder in Workshops nachmittags über einen längeren Zeitraum hinweg. Allerdings müsste hier berücksichtigt werden, dass viele der Grund- und Oberschüler erst nach 16 Uhr von der Schule ins Quartier zurückkehren, die Senioren aber eher tagsüber Zeit hätten.
Das Projekt muss in enger Abstimmung mit dem Quartiersmanagement High-Deck-Siedlung und dem Projekt „Zauberwagen“ der Bequit GmbH durchgeführt werden.
Zu erbringen sind folgende Leistungen:
1. Vorbereitung und Durchführung des Zirkusprojektes auf der Grundlage des eingereichten Konzeptes mit den beteiligten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, einschließlich einer Abschlusspräsentation im Rahmen einer Aufführung
2. Abstimmungen zum Projekt mit den Kooperationspartnern
3. Abrechnung der Fördermittel im Quartiersfonds II, einschließlich Kurzdokumentation
Angebotsinhalt
1. Gesamtkonzept (mit erster Idee für ein Thema) zur die Durchführung des Projektes
2. Kostenkalkulation unter Angabe der Stunden und Honorarsätze für den Leistungsumfang
3. Kostenkalkulation von Sachmitteln sowie Mitteln zur Öffentlichkeitsarbeit
4. Zeitplan
5. Referenzen zu bereits durchgeführten ähnlichen Projekten in benachteiligten Quartieren mit Beteiligten unterschiedlichen Alters und verschiedener Herkunft
Projektmittel
Das Projekt soll im Rahmen des Quartiersfonds II gefördert werden, für den in der High-Deck-Siedlung im Jahr 2010 insgesamt 35.000 Euro zur Verfügung stehen. Einzelne Mikroprojekte wie dieses können hier jeweils mit 1.000 bis maximal 10.000 Euro (brutto) gefördert werden. Der Projektträger kann für die Abwicklung der Fördermittel mit dem Quartiersmanagement max. 5 % der Projektkosten in Ansatz bringen, die bereits im Antrag kalkuliert und begründet und in der Abrechnung dann konkret nachgewiesen werden müssen.
Projektlaufzeit
Das Projekt kann frühestens Mitte März 2010 starten und muss spätestens zum 31.12.2010 abgeschlossen sein.
Besondere Hinweise
Bei dem Auswahlverfahren handelt es sich nicht um ein Interessenbekundungsverfahren gemäß § 7 LHO oder eine Ausschreibung im Sinne des § 55 LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung der Maßnahme oder finanzielle Mittel seitens der Bewerber bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht. Die Teilnahme ist unverbindlich, Kosten werden den Bewerbern im Rahmen des Verfahrens nicht erstattet. Es gelten die Förderbedingungen des Programms „Soziale Stadt“, einschließlich der Abrechnungsbestimmungen.
Bewerbungsfrist und Bewerbungsadresse
Das schriftliche Angebot ist bis spätestens bis 17. Februar 2010 im Quartiersbüro, Leo-Slezak-Straße 23 in 12057 Berlin einzureichen. Es besteht die Möglichkeit das Angebot auf dem Postweg oder per E-Mail high-deck-quartier@weeberpartner.de zuzusenden. Dabei zählt das Eingangsdatum, nicht der Poststempel.
Angebotsauswahl
Die Auswahl aus den Bewerbungen wird die Steuerungsrunde zum Quartiersmanagement High-Deck-Siedlung gemeinsam mit dem Quartiersbeirat treffen.
Ansprechpartner
Frau Müller vom Quartiersmanagement-Team steht bei eventuellen Rückfragen in der Zeit bis 5.2.2010 und ab 16.2.2010 telefonisch unter 030/ 68 05 93 25 als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Vom 8.2.-15.2.2010 können Sie sich gern an Frau Dr. Lindner und Frau Zengin vom Quartiersmanagement-Team wenden.