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  • Quartiersflyer "Deck-Blatt"

    Neue Nachrichten aus der High-Deck-Siedlung und umfassende Informationen über Beratungsstellen und Ansprechpartner im Quartier finden Sie jeden Monat im "Deckblatt". Sie erhalten den Quartiersflyer in gedruckter Version in ihren Briefkasten oder können ihn auf unserer Website herunterladen. [mehr]
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Auswahlverfahren "Sei stark – aber ohne Gewalt: Training zum Abbau von Aggressionen, zur Selbstverteidigung und Konfliktvermeidung für Kinder und Jugendliche“

Ausgangssituation

Für das Gebiet wurde 1999 ein Quartiersmanagement eingesetzt. Es handelt sich hier um eine Ende der siebziger Jahre im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus entstandene Siedlung mit ca. 2.500 Wohnungen und rund 6.300 Einwohnern. Ähnlich wie in den anderen Quartiersmanagement-Gebieten sind die sozialen Strukturen durch hohe Arbeitslosigkeit und eine große Zahl an Zuwanderern geprägt, darunter viele mit türkischer, arabischer und südosteuropäischer Herkunft. Ziel des Quartiersmanagements ist es, die Lebenssituation zu verbessern, die Integration zu fördern und damit auch die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen zu erhöhen. Rund zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund. Die Mehrzahl von ihnen kommt aus bildungsfernen Schichten und Familien, die von Transfereinkommen leben. Viele Kinder und Jugendliche weisen große Entwicklungsdefizite auf und zeigen ein auffälliges Sozialverhalten. Nicht alle Kinder und Jugendlichen können mit den bestehenden Angeboten der beiden Einrichtungen Kindertreff "Waschküche" (6-12/13 Jahre) und Jugendtreff "The Corner" (ab 14 Jahre) sowie mit dem mobilen Spielangebot "Zauberwagen", das in den Sommermonaten im Quartier arbeitet, erreicht werden. Ein im Jahr 2010 initiiertes und 2011 fortgesetztes gemeinsames Fußballprojekt von Jugendtreff und "Zauberwagen" zeigte erste Erfolge, besonders diese Altersgruppe längerfristig an ein Projekt zu binden und die vorhandenen Reserven in positive „Bahnen“ zu lenken. Sportliche Fitness, Teamgeist und ein positives Sozialverhalten sind nur einige wichtige Voraussetzungen, um gute schulische Leistungen zu erbringen und damit die Chancen für einen Ausbildungsplatz zu erhöhen. Der Umgang mit Aggressionen und in Konfliktsituationen spielt in der Kinder und Jugendarbeit eine besondere Rolle, da das Gewaltpotential unter den Kinder- und Jugendlichen in den vergangenen zwei Jahren im Quartier zugenommen hat. Konflikte werden häufig nicht mehr nur verbal, sondern auch körperlich ausgetragen. Eine besonders schwierige Gruppe sind seit rund drei Jahren die so genannten „Lückekinder“ zwischen 12 und 14 Jahren.

2011 fand im Jugendtreff „The Corner“ ein Crashkurs „Selbstverteidigung und Antiaggressionsstrategien“ statt, der stark nachgefragt und sehr erfolgreich in der Durchführung war. Auch ein Projekt „Antidiskriminierungskurs“ im Kindertreff „Waschküche“ hatte eine sehr gute Resonanz und war ebenfalls sehr erfolgreich. Eltern aus dem Quartier haben deshalb die Idee eingebracht, die Durchführung von Selbstverteidigungskursen für Kinder und Jugendliche zu fördern. Häufig mangelt es am Geld in den Familien, dass Kinder und Jugendliche solche Kurse besuchen oder in entsprechenden Sportarten in Vereinen trainieren können.

Ziele des Projekts und konkrete Aufgaben

Das Projekt soll in enger Kooperation mit den vor Ort ansässigen Kinder und Jugendprojekten bzw. –einrichtungen Angebote für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren unterbreiten, die das Erlernen von Antiaggressions- und Konfliktvermeidungsstrategien bis hin zu ersten Techniken zur Selbstverteidigung vermitteln. Dabei sollen möglichst viele Jungen und Mädchen unterschiedlichen Alters gleichermaßen berücksichtigt werden. Einen besonderen Schwerpunkt sollen die Lückekinder zwischen 12 und 14 Jahren bilden.

Ziel des Projekts ist es, das Selbstbewusstsein der Jungen und Mädchen zu stärken, ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie Gefahren oder Konflikte erkennen und/ oder vermeiden sowie bewältigen können. Die Teilnehmer(innen) sollen Strategien zum Aggressionsabbau erlernen und üben und einen ersten Einblick in die Techniken zur Selbstverteidigung erhalten. Die Jungen und Mädchen sollen auch eigene Möglichkeiten, Fähigkeiten und Grenzen kennen lernen und vor allem üben, selbst „Nein“ zu Gewalt zu sagen. Es wäre sehr wünschenswert, wenn es gelingt, in das Projekt Jugendliche ganz unterschiedlicher Herkunft (arabisch, türkisch, deutsch, südosteuropäisch) zu integrieren. Die räumlichen Voraussetzungen im Quartier sind sehr begrenzt. Vorstellbar ist eine zeitweise Nutzung von Räumlichkeiten im Nachbarschaftstreff „mittendrin“ oder im Interkulturellen Elternzentrum. Ob die Räume geeignet sind, müsste gegebenenfalls mit dem Träger dieser Einrichtungen abgestimmt werden. Daher wäre es sehr sinnvoll, wenn der Bewerber auch Vorschläge für andere nutzbare Räume unterbreitet. In diesem Fall müsste im Konzept die Begleitung der Teilnehmer(innen) an den jeweiligen Ort berücksichtigt werden.

Zu erbringen sind folgende Leistungen:
1. Vorbereitung und Durchführung des Projekts in Kooperation mit den vor Ort tätigen Kinder- und Jugendprojekten entsprechend dem eingereichten Konzept
2. Abstimmungen mit den Kooperationspartnern Jugendtreff "The Corner", Kindertreff "Waschküche", "Zauberwagen" und Quartiersmanagement High-Deck-Siedlung
3. Abrechnung der Fördermittel im Quartiersfonds II, einschließlich einer Kurzdokumentation

Angebotsinhalt

1. Konzept für die Durchführung des Projekts
2. Kostenkalkulation unter Angabe der Stunden und Honorarsätze für den Leistungsumfang
3. Kostenkalkulation von Sachmitteln, gegebenenfalls Mitteln für Öffentlichkeitsarbeit
4. Zeitplan
5. Nachweis der Erfahrungen und Qualifikationen der eingesetzten Mitarbeiter(innen)
6. Referenzen zu bereits durchgeführten ähnlichen Projekten in benachteiligten Quartieren mit Kindern unterschiedlicher Herkunftssprachen, insbesondere arabisch, türkisch und/ oder südosteuropäisch

Projektmittel

Das Projekt soll im Rahmen des Quartiersfonds II gefördert werden. Es stehen dafür maximal 1.500 Euro zur Verfügung stehen. Der Projektträger kann für die Abwicklung der Fördermittel mit dem Quartiersmanagement max. 5 % der Projektkosten in Ansatz bringen, die bereits im Antrag kalkuliert und begründet und in der Abrechnung dann konkret nachgewiesen werden müssen.

Projektlaufzeit

Das Projekt kann voraussichtlich Mitte September 2012 starten und muss spätestens zum 31.12.2012 abgeschlossen sein.

Besondere Hinweise

Bei dem Auswahlverfahren handelt es sich nicht um ein Interessenbekundungsverfahren gemäß § 7 LHO oder eine Ausschreibung im Sinne des § 55 LHO. Rechtliche Forderungen oder Ansprüche auf Ausführung der Maßnahme oder finanzielle Mittel seitens der Bewerber bestehen mit der Teilnahme am Auswahlverfahren nicht. Die Teilnahme ist unverbindlich, Kosten werden den Bewerbern im Rahmen des Verfahrens nicht erstattet. Es gelten die Förderbedingungen des Programms „Soziale Stadt“, einschließlich der Abrechnungsbestimmungen. Der ausgewählte Träger muss vor Projektstart für die eingesetzten Mitarbeiter(innen) erweiterte polizeiliche Führungszeugnisse vorlegen.

Bewerbungsfrist und Bewerbungsadresse

Der schriftliche Projektantrag ist bis spätestens Mittwoch, 29. August 2012 im Quartiersbüro, Leo-Slezak-Straße 23 in 12057 Berlin einzureichen. Es besteht die Möglichkeit den Antrag per E-Mail zuzusenden, persönlich abzugeben oder auf dem Postweg zu schicken. Dabei zählt das Eingangsdatum, nicht der Poststempel. Bitte stellen Sie uns den Antrag aber auf jeden Fall als Datei z. B. per E-Mail high-deck-quartier@weeberpartner.de zur Verfügung.

Projektauswahl

Die Auswahl der Projekte wird die Steuerungsrunde zum Quartiersmanagement High-Deck-Siedlung gemeinsam mit dem Quartiersratssprecher bzw. der stellvertretenden Quartiersratssprecherin treffen.

Ansprechpartner

Frau Müller (Urlaub 6.-17.8.12) und Frau Dr. Lindner vom QM-Team stehen bei eventuellen Rückfragen telefonisch unter 030/ 68 05 93 25 als Ansprechpartner zur Verfügung.