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Leben in den High-Decks: Rege Diskussion nach Film-Uraufführung

Am Dienstag, 22.5., hatten das Quartiersmanagement gemeinsam mit dem Internationalen Bund zur Uraufführung des Films „High-Decks – mein Zuhause“ mit anschließender Diskussion eingeladen. Der 2017 von der Firma OFFScreen Modern Medien gemeinsam mit Bewohnern und Projekten verwirklichte Kurzfilm zum Zusammenleben in der Nachbarschaft und einzelnen Highlights im Quartier weckte trotz des sommerlichen Wetters reges Interesse.

Pünktlich um 17 Uhr hat sich der Veranstaltungsraum im Inklusiven Eltern-Kind-Zentrum in der Hänselstraße mit interessierten Anwohnern und Protagonisten des Films gefüllt. Neben der gespannten Vorfreude darauf, das eigene Quartier auf der Leinwand zu sehen, ist deutlich spürbar, dass Diskussionsbedarf darüber besteht, wie das Zusammenleben in den High-Decks noch verbessert werden kann. Nach einer kurzen Einführung durch das Quartiersmanagement mit der Vorstellung der wichtigsten Beteiligten und zur Diskussion Anwesenden – für die Vermieterseite ist Frau Gräter von der EVM Berlin eG gekommen, die Sicht der Bewohner vertritt Professor Lüder – heißt es schnell: Film ab!

In gut drei Minuten bietet „High-Decks – mein Zuhause“ ohne gesprochenen Kommentar, dafür aber musikalisch untermalt und um kleine animierte Elemente ergänzt, Impressionen aus der High-Deck-Siedlung, die sich zu einem Bild des Quartiers als Lebensmittelpunkt zusammensetzen. Neben Lage, Architektur und erwünschter Nutzung der Siedlung wird dabei auch auf Missstände wie die Probleme mit der Müllentsorgung im öffentlichen Raum eingegangen. Viel zu oft werden Tüten neben die Container gestellt, liegt Müll herum und lockt Ratten an. Allerdings schildert der Film das ohne demonstrativ erhobenen Zeigefinger. Stattdessen kommen gezeichnete Symbole – Daumen nach oben oder unten als Likes oder Dislikes – zum Einsatz.

Im Anschluss applaudiert das Publikum und findet das Quartier treffend wiedergegeben, womit die Diskussion eröffnet ist. Wie kann das Zusammenleben in der Siedlung verbessert werden? In der Schilderung der Problemlagen ist man sich schnell einig. Sie liegen bei der Müllbeseitigung, fehlendem Grün in den Decks und in der Anonymität in den Häusern. Neben Vorschlägen, die Tourenzahl der BSR durch die Wohnungsgesellschaften erhöhen zu lassen und auf Eltern zuzugehen, die ihre Kinder mit zu schweren Säcken zum Müll schicken, kommt als erster Schritt zur Lösung der meisten Probleme immer wieder eine Maßnahme zur Sprache, auf die sich alle einigen können: aufeinander zugehen.

Was das Zusammenleben in erster Linie besser machen kann, ist, seine Nachbarn anzusprechen und sie zu grüßen, bis sie zurückgrüßen, wofür unterschiedliche Beispiele ins Feld geführt werden.

Bei Fragen zu Instandhaltung, Begrünung oder der Bedrohung des noch vorhandenen Grüns bietet das Quartiersmanagement darüber hinaus an, es über alle Anfragen an die Vermieterinnen ebenfalls zu informieren. So sei es über alle Sachverhalte informiert und könne bei kritischen Themen ebenfalls nachfragen.

Außerdem sollte man, so Professor Lüder, die schönen Seiten der Siedlung stärker betonen und in den Mittelpunkt rücken: etwa die Lage zwischen Schulenburg-Park und Heidekampgraben als grünen Oasen in der Stadt. Gerade jetzt könne man hier nachts Nachtigallen hören.

Der Film entstand im Projekt zur Verbesserung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens und einer Willkommenskultur für Neumieter, gefördert aus dem Programm „Soziale Stadt“.

Text und Bilder: Holger Heiland und QM High-Deck-Siedlung / Weeber + Partner