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JKW Grenzallee – Hip-Hop-Kultur für Jugendliche
Seit Oktober 2023 leitet Franz Bachmann das Jugend-, Kultur- und Werkzentrum Grenzallee (JKW). In diesem knappen Jahr hat er mir seinem Team den Klub neu aufgestellt. Gab es zuvor nur einen reduzierten Betrieb mit ausschließlichem Tanzangebot, bietet das JKW nun mit drei Säulen alles, was Hip-Hop-Kultur ausmacht: Tanz, Musik und Kunst. „Sogar ein neues Logo haben wir entwickelt“, sagt Franz Bachmann. „Ich hätte im Prinzip auch den Namen ändern wollen, da wir ja in dem Sinn keine Werkstatt mehr hier haben. Aber da haben die Jugendlichen gesagt, JKW soll bleiben. Also ist es geblieben. Denn das ist für uns entscheidend: Dass wir den Jugendlichen zuhören, was sie wollen. Dass wir sie nach ihren Wünschen und Bedarfen fragen. Sonst würde unsere Arbeit am Thema vorbeigehen.“
Tanz, Musik und Kunst mit Kooperationspartnern
Während Tanz und Musik – also Aufnehmen und Produzieren auf professionellem Niveau – schon auf vollen Touren laufen, befindet sich das Kunstangebot mit Gestaltung und Graffiti noch im Aufbau und soll im nächsten Jahr am Start sein. Manchen könnte bei den drei Säulen im Zusammenhang mit Hip-Hop noch eine vierte für das DJing fehlen. „Das ist aber in der Musik-Säule integriert und findet statt“, erklärt Franz Bachmann.
Das JKW ist eine Bezirksamtseinrichtung. Franz Bachmann und derzeit eine Mitarbeiterin kümmern sich um die Organisation und die Angebote, für deren Durchführung sie mit freien Trägern zusammenarbeiten. Im Tanzbereich ist das HaBer Project e. V., der Musikbereich wird von BeActive e. V. betreut. „Zusammen sind wir ein Team von acht Leuten, die alle absolut verlässlich sind. Jede und jeder übernimmt bei uns einen Teil des Ganzen, und ich muss das hier einmal ausdrücklich sagen: Ich bin ihnen allen für ihren Einsatz sehr dankbar. Alle machen einen geilen Job und sind voll die Guten!“
Im nächsten Jahr soll das Team, wenn alles nach Plan läuft, um zwei weitere Personen aufgestockt werden. „Darüber hinaus setzen wir auf unsere Kooperationen. In der Köllnischen Heide gibt es dafür unterschiedlichste in Frage kommende Player. Das funktioniert für uns gut. Wir sind ja keine in dem Sinne offene Einrichtung, dass Jugendliche hierherkommen und einfach abhängen. Wir bieten ja immer konkretes Programm. Das ist selbstverständlich offen für alle. Und dafür fragen wir die Jugendlichen immer wieder: Was wollt ihr machen? Was braucht ihr? Dafür suchen wir dann die richtigen Kooperationspartner. Die Jugendlichen sollen hier auswählen und sich erproben können.“
So gibt es an zwei Tagen in der Woche etwa die Kickbox Challenge, ein Angebot, das noch erweitert werden soll. „Aber wir hatten aber auch schon Mode- und Upcycling-Workshops. Ebenfalls ein wichtiges Thema.“
Durchmischung als Idealfall
„So heterogen wie das Angebot ist im Idealfall auch die Zusammensetzung in den einzelnen Gruppen“, fährt er fort. „Wir wollen immer gern alle zusammenbringen, damit sie voneinander profitieren können. Wichtig ist die Durchmischung. In jedem Kurs sollten Jugendliche mit unterschiedlichen Geschichten und Hintergründen zusammenarbeiten. Solche, die sich hier auskennen und ein Standing haben, mit neuen und unerfahrenen. So ergeben sich Vorbildfunktionen, von denen alle etwas haben.“
Und noch etwas liegt Franz Bachmann am Herzen: „Unsere Mitarbeitenden sind alle gut darin, den Jugendlichen zuzuhören. Das ist gerade jetzt sehr wichtig, mit all den Bildern von Kriegen in Sozialen Medien, die immerzu präsent sind. Wir können da auch keine Lösungen bieten, aber wir nehmen die Sorgen und Ängste unserer Klientel ernst. Über die Dinge zu reden hilft, Stress und Aggression aus den Debatten zu nehmen und sich in Ruhe eine Meinung zu bilden.“
Die regelmäßige Klientel, die Angebote im JKW wahrnimmt, umfasst nach Franz Bachmanns Einschätzung gut 50 Jugendliche, die mindestens einmal in der Woche vor Ort sind.
„Derzeit befinden wir uns noch in der Aufbauphase. Ich schätze, die dauert noch zwei bis drei Jahre. Aber mit unseren Angeboten und der Sicherheit, die wir bieten, sind wir schon jetzt auf einem guten Weg.“
Es gibt im JKW übrigens keine Mädchenräume wie in vielen anderen Einrichtungen, da angestrebt wird, dass Mädchen und Jungen die Angebote gemeinsam nutzen und entwickeln. Die jüngsten Teilnehmer an Tanzkursen sind derzeit 14 Jahre alt, insgesamt richten sich die Angebote an Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren.
Öffnungszeiten
Geöffnet ist das JKW in der Regel wochentags von 16 bis 20 Uhr, je nach Angebot auch bis 21 oder 22 Uhr. Für selbstorganisierte Gruppen stehen die Räume nach Absprache auch schon mittags zur Verfügung.
Kontakt:
Jugend-, Kultur- und Werkzentrum Grenzallee (JKW), Bezirksamt Neukölln, Abteilung Jugend
Koordination: Franz Bachmann
Grenzallee 5
12057 Berlin (Neukölln)
Instakanal: jkw_grenzallee
Tel.: 030 68056333
E-Mail: team[at]grenzallee[.]com