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Stadtnatur: Wildfrucht-Führung am Heidekampgraben
Um in der Natur zu sein, reichen manchmal wenige Schritte. In der High-Deck-Siedlung etwa wuchert direkt am Heidekampgraben üppiges Grün. Wenn man weiß, was hier so alles wächst und wie es genutzt werden kann, lässt sich der Stadtnatur deutlich mehr abgewinnen als „nur“ ihr Erholungswert.
Hierfür bietet Kathrin Scheurich (Stadtnatur Berlin) thematische Führungen zu Naturoasen in der Nachbarschaft an. Den Auftakt machte im Gebiet der High-Deck-Siedlung/Sonnenallee Süd am Montag, 6. November 2023, eine zweistündige Exkursion zum Thema Wildfrüchte. Vom Treffpunkt Hänselstraße/Ecke Heidekampgraben ging es ohne Anmeldung und Kosten zur Stadtteil-Kita High-Deck.
Zu entdecken – und zum Teil zu kosten – gab es an beinahe jedem Strauch etwas: vom Holunder, dessen Blätter zerrieben bei Sonnenbrand den Schmerz lindern und aus dessen Früchten leckere Marmeladen und Punschs bereitet werden können, über die wild wuchernde Mahonie, deren robuste Blätter gut Flüssigkeit halten, bis zu Berberitzen, die eine heilende Wirkung haben und geschmacklich ein wenig an Cranberries erinnern. Wichtig ist selbstverständlich immer zu wissen, welche Früchte verarbeitet werden können und wofür sie gut sind.
Während zum Beispiel die kräftig orangefarbenen Früchte des Feuerdorns einen giftigen Kern enthalten (den man, um Marmelade zu bereiten, im Sieb ausstreichen muss), lässt sich aus roten Kornelkirschen, den Früchten eines Hartriegelgewächses, gefahrlos ein köstlicher Brotaufstrich zubereiten.
Brombeeren können gleichzeitig mehrere Male im Jahr blühen und Früchte tragen. Außer den Früchten lassen sich auch ihre Blätter zu Tee verarbeiten, der durch die in ihnen enthaltenen Gerbsäuren in der Lage ist, kleinere Verletzungen der Magenschleimhäute zu glätte und so bei bestimmten Arten von Magenschmerzen hilft.
Weißdorn, erfährt man ebenfalls, stärkt das Herz, und auch Haselnuss-Sträucher finden sich am Heidekampgraben. Alles in Allem ein Nachmittag, von dem viele Eindrücke bleiben, obwohl die zurückgelegte Entfernung kaum mehr als einen halben Kilometer betragen haben dürfte.
Das Projekt wird gefördert vom Bezirksamt Neukölln.